Opel will aufhören

  • Ich habe mal jemanden aus meiner Familie gefragt, wie man so die Zusammenarbeit zwischen PSA/Stellantis und Opel bewerten möchte und die Antwort war, mehr als eine Katastrophe kann es nicht werden, da zumal Fiat auch in den Konzern gekommen ist und Fiat ist eigentlich dafür bekannt, Unruhe einbringen zu wollen. Dass die Entscheidungen in Paris getroffen werden und in den Opel-Modellen auch nichts mehr "Opel" ist, ist es mehr als bedauerlich.


    Insofern kann ich die Entscheidung meines Familienmitglieds auch nachvollziehen, dass man das Geschäft aus unterschiedlichen Gründen schließen möchte.


    Ich habe vermehrt den Eindruck, dass man die Marke Opel beerdigen möchte.

    • Seit 2016 zufriedener Astra-K-Sportstourer-Fahrer mit Dieselmotor (136 PS) und Automatik ohne AdBlue
  • Zitat

    Ich habe vermehrt den Eindruck, dass man die Marke Opel beerdigen möchte.


    Es gibt für Opel in seinen Strukturen keinen Bedarf mehr, die Idee der Zukunftspläne ist geplatzt und in Frankreich hat man auch gemerkt, dass man mit Opelwerken am besten dann Geld verdienen kann, wenn sie geschlossen sind und man Kurzarbeit anmeldet.

    Deutschland hat auch kaum noch Standortvorteile. Teure überalterte Belegschaften. Die höchsten Energiepreise der Welt, jetzt ist auch die Rohstoffversorgung was Industriemetalle etc. angeht ist nicht mehr gesichert, und die Logistikkosten rüber nach Osteuropa hängt an Dieselkraftstoffdirektimporten, welche man nicht haben will. Dafür schneller Umbau zur "Elektroautomarke". Da muss man schon sehr blind sein...


    Das trifft nicht nur auf Opel zu, bei Stellantis in Italien und Frankreich, Spanien etc. wird sich auch was tun...


    und auch andere werden ganz blöd aus der Wäsche schauen, bei Ford in Saarlouis und werden in abgesehbarer Zeit ebenfalls die Lichter ausgehen.

  • Hat man schon zu Zeiten der Übernahme durch PSA Anno 2017 so kommentiert, trotzdem ist die Marke 5 Jahre später immer noch da und kommt mit den neuen Modellen bei den Kunden offenbar auch gut an.

    Das mag sein, aber wie oft wurde der Opelvorstand ausgetauscht? Das sorgt nicht für die Stabilität einer Marke, auch wenn der Eindruck entsteht, dass die Modelle bei Kunden gut ankommen. Durch den Kriegsausbruch in Ukraine und bedingt auch durch die Corona-Pandemie ist der Kampf um die Marktanteile viel härter geworden und das geht allerdings auch zu Lasten der Belegschaft, zu der ich auch alle Opelhändler mit den dazugehörigen Werkstätten zähle, die verstreut in Deutschland und in Europa ihre Geschäfte haben.


    Ich bin für meinen Teil sehr froh, in solchen Sachen nicht mehr involviert zu sein. Es wäre nicht auszumalen, wenn ich täglich mit Sorgen aufstehen müsste.

    • Seit 2016 zufriedener Astra-K-Sportstourer-Fahrer mit Dieselmotor (136 PS) und Automatik ohne AdBlue
  • Die allermeisten Endkunden interessiert es nicht, wie oft der Vorstand ausgetauscht wurde oder ob die Marke möglicherwiese durch die Konzernmutter irgendwann begraben wird. Gekauft wird, was aktuell gefällt und nicht, was in 5 Jahren noch einen markenbezogenen Hintergrund hat. Selbst wenn Stellantis dazu kommen sollte, Opel irgendwann einschlafen zu lassen, wird dies auf den aktuellen Absatz keine Auswirkungen haben und Service über eine angemessene Laufzeit wird es wohl immer geben. Wenn man heute auf die Gesamtsituation im Markt schaut (weit über Automobile hinaus), dann dürfte man so manches Produkt nicht mehr kaufen, weil der Hersteller irgendwann aufgeben wird/muss.

    GLX, 3/2019, 1,6 Benziner, Ultimate, AHK, Perlmuttweiss, Sommer und Winter 235/50/19 Opel-Originalfelge.

  • Zitat

    und die Massenware, wo außer ein Paar Blechsicken und Markenemblem doch auch alles Einheitsbrei ist, wird weiterhin fröhlich gekauft.


    Ja, Abertausende Verkäufe in Leasingflotten von Konzernen und Behörden wo sich aber nach der Rückgabe der Boden auftut und sich in Luft auflösen...

    Privatanteil naja, aber das ist andere Geschichte.


    VW ist Staatskonzern,


    Renault, Fiat und irgendwo Peugeot auch noch...

    Was für die Osteuropalogistik bei Opel gilt, wird VW noch viel krasser treffen....


    Zitat

    Die allermeisten Endkunden interessiert es nicht, wie oft der Vorstand ausgetauscht wurde oder ob die Marke möglicherwiese durch die Konzernmutter irgendwann begraben wird.


    Mich ehrlich gesagt auch nicht, sonst hätte ich ja kein Auto mit Opel-Label gekauft.

    Für den GLX 2.0 muss ich mir ja auch keine Gedanken machen, von den Motoren und Getrieben sind reichlich verbaut und auch real verkauft, die Ersatzteilversorgung ist für Jahre gesichert.

  • Es ist schon komisch, darüber nachzudenken, aber... was ist, wenn dies das Endspiel in vielen anderen Branchen ist, sobald KI und Automatisierung die Produktion übernehmen?


    Wir können nicht wirklich Hunderte von Millionen Angestellten haben, die alle mit "strategischem Denken, Nachhaltigkeit oder Vielfalt" beschäftigt sind, also mit dem, was die "Roboter" nicht tun sollten, oder?

  • Das setzt vorraus das Automation billiger und effizienter als Billigarbeiter aus sonstwo wären, das stimmt nur teilweise, auch wenn der Roboter 95% selber macht braucht es immernoch einen Pavel oder Ionel der ihn bedient, füttert und auf ihn aufpasst... und die teuren Fachleute die ihn reparieren wenn er mal wieder streikt...


    Und der Roboter baut sich auch nicht selber, und ohne Strom macht der gar nichts. Und natürlich nur das wofür er gebaut wurde, wenn sich das ändert hast du paar 100.000€ Elektroschrott...


    China? Die haben natürlich auch ihre Roboter, wahrscheinlich sogar bessere und neuere als hier.


    Wenn der Pendeljob in Asien ist, weil die dort noch an Rohstoffe herankommen und genug Strom haben können die deutschen IG-Metall Bierbäuche ja auch gleich zuhause bleiben. In Deutschland arbeiten eh grade noch 12 Mio Leute Vollzeit und Zahlen Steuern.


    Wenn der eiserne Vorhang gegen Russland fertig ist, dann kommt natürlich als logischer Schritt der nächste gegen China. Mit Teilembargos oder krassen Strafzöllen wie einst gegen Japan.

    Wir halten ja schon die guten preiswerten Verbrenner aus China aus dem deutschen Markt raus, sonst hätte ich keinen Grandland X sondern nen GreatWall Haval,

    bei Elektroautos wird das auch kein Problem sein, das ist aber die nächste Ente es ist ja weder geplant noch umsetzbar dass die Gesamtbevölkerung in Zukunft elektrisch "vollmotorisiert" wird.