Fehlermeldung "Elektroantrieb defekt"

  • Hallo zusammen


    Ich bin neu registriert, habe mich jedoch hin und wieder schon im Forum umgesehen. Ich komme aus der Schweiz und bin seit August 2020 Besitzer eines Grandland X Hybrid 4 Ultimate. Ich war bis jetzt mit dem Fahrzeug ausser einigen Softwareupdates, welche glaube ich alle hatten, zufrieden und hatte keine gröberen Probleme. Heute kam aus dem Nichts bei voller Fahrt eine "gelbe" Fehlermeldung "Elektroantrieb defekt - Werkstatt aufsuchen", welche kurz darauf von einer "roten" Fehlermeldung "Elektroantrieb defekt - Fahrzeug anhalten" abgelöst wurde. Ich war zu der Zeit im Hybridmodus unterwegs mit ca. 6 km elektrischer Restreichweite und sowohl Verbrenner als auch Elektromotor funktionierten aus meiner Sicht normal. Ich hielt das Fahrzeug an und versuchte einen Neustart, was vom Fahrzeug jedoch mit der besagten Fehlermeldung verweigert wurde. Ich konnte das Fahrzeug keinen Millimeter mehr bewegen. Nachdem ich bereits den Pannendienst aufgeboten hatte, versuchte ich das Fahrzeug nochmals zu starten und "oh Wunder" alles lief problemlos und ich fuhr noch rund 10 km nach Hause. Dem Pannendienst habe ich sofort wieder abgesagt. Der Herr vom Pannendienst meinte, es handle sich vermutlich um ein "Hirngespinst" eines Steuergeräts, was von Zeit zu Zeit vorkomme.


    Mögliche Erklärungen aus meiner Sicht könnten die grosse Hitze sein (das Fahrzeug stand zuvor rund zwei Stunden bei 30 Grad an der prallen Sonne). Diese Temperaturen sollte ein Fahrzeug in dieser Preisklasse jedoch aushalten. Hatte jemand schon einmal ein ähnliches Problem? Ich werde den Wagen noch in der Werkstatt checken lassen, vermute aber, dass man nichts finden wird.


    Gruss Beni

  • Guten Morgen,


    so etwas ähnliches habe ich Anfang 2021 erlebt, bei mir war es "nur" die Fehlermeldung mit "Elektroantrieb defekt - Werkstatt aufsuchen". Auch bei mir lies sich eine gewisse Zeit der Wagen nicht starten, weder Elektro noch Verbrenner. Ich hatte da den Wagen über Nacht in Ruhe gelassen, und am anderen Morgen ging wieder beides.


    Etwas was mir zu dem Zeitpunkt auffiel war das die Reichweite sehr stark gesunken war.


    War mit dem Problem zu meinem FOH gefahren, der seine Diagnose angeschlossen, und siehe da, Fahr-Akku hat die weisse Fahne geschwungen.


    Hab ein neuen Akku bekommen, und seit dem keine Probleme mehr.



    Hoffe das es bei dir nur ein "Hirngespinst" war, dennoch ist dein Weg zum FOH ein guter Schritt.



    Gruß Michael

    GLX Hybrid 4 Ultimate, 2020, Topas-Blau mit Haube in Wagenfarbe, autom. Geschwindigkeitsassitent mit Stoppfunktion

  • Guten Abend


    Die Werkstatt sagt, es sei keine Fehlermeldung gespeichert. Am Auto sei soweit ersichtlich alles in Ordnung. Es muss jedoch eine neue Software aufgespielt werden, was noch etwas dauert. Der Wagen bleibt somit noch etwas länger in der Werkstatt. Beim Ersatzwagen aus koreanischer Produktion knallt dafür wegen eines anderen Softwareproblems die Automatik (Direktschaltgetriebe) mitunter den Gang so unsanft rein wie ein Fahrschüler in der ersten Fahrstunde. Dieser Software-Irrsinn bei modernen Autos geht mir langsam auf den Keks :cursing: . Mir tun ehrlich gesagt auch die Mitarbeiter in den Werkstätten leid, welche sich den ganzen Tag nur noch mit Softwarefehlern bei mechanisch einwandfreien Autos herumschlagen müssen. Das Thema Plug-in-Hybrid sehe ich mittlerweile hochkritisch. Ich komme zwar verbrauchstechnisch mit rund 2.0 Liter/100 km plus Strom im Schnitt gut weg. Die Technik im Hybrid 4 mit drei Motoren, welche koordiniert werden müssen, ist meines Erachtens jedoch wohl zu komplex. Das hohe Gewicht des Hybrid 4 ist in der sehr kurvenreichen und hügeligen Gegend, in der ich wohne, fahrdynamisch auch nicht so ideal. Vom geradezu absurden Reifenverschleiss müssen wir gar nicht erst reden.


    Gruss Beni

  • Das hohe Gewicht des Hybrid 4 ist in der sehr kurvenreichen und hügeligen Gegend, in der ich wohne, fahrdynamisch auch nicht so ideal. Vom geradezu absurden Reifenverschleiss müssen wir gar nicht erst reden.

    Hier ist es auch hügelig und kurvenreich, von dem angeblich ach so hohem Gewicht merke ich nichts, der Wagen lässt sich sehr zügig und

    sicher fahren. Einen "absurden" Reifenverschleiß kann ich ebenfalls nicht feststellen.


    Kann es sein daß Erwartungshaltung und Realität nicht korrelieren?

  • Ich war gestern wohl etwas verärgert. Grundsätzlich ist der Grandland ja ein sehr gutes Auto und er lässt sich auch sehr zügig und sicher fahren. Mit dem Allrad hat man auch im tiefsten Winter keine Probleme. Man merkt halt einfach, dass es ein SUV ist. Beim Mokka, den ich vorher gefahren bin, fand ich die Fahrwerksabstimmung einfach besser. Generell bedaure ich, dass es so wenige Fahrzeuge mit Allrad gibt, welche keine SUV sind. Ein etwas tieferer Schwerpunkt in Kombination mit Allrad wäre einfach besser.


    Zum Thema Reifen: Dass das sehr hohe Anfahrdrehmoment bei Elektroantrieben zu schnellerem Reifenverschleiss führt, wurde mir von der Werkstatt bestätigt. Ist im Übrigen auch ein ökologisches Problem (Feinstaubemissionen).


    Zur Erwartungshaltung: Ja, der Grandland Hybrid 4 ist aufgrund seiner Erscheinung (er ist objektiv betrachtet viel kleiner, als er wirkt), seiner Leistung und seines Preises eigentlich kein Kompakt-SUV mehr, sondern erweckt den Eindruck, dass er eine Klasse höher angesiedelt ist, als es effektiv der Fall ist.

  • Das Problem (wie du selbst festgestellt hast) löst sich in der Regel durch Busruhe. Ich hatte selbst einige davon, bevor der Service den OBC ersetzt hat, der den DC/DC-Wandler enthält, der die Ursache für diese Probleme ist (oder die Software-Ebene dafür).


    Das Problem trat normalerweise kurz nach dem Anlassen des Verbrennungsmotors auf, wenn die Batterie fast leer war, was bedeutet, dass die Lichtmaschine als 12-V-Versorgung einsprang (neben der HV-Batterie, die das 12-V-Niederspannungssystem im Elektromodus betreibt/auflädt). Der DC/DC-Wandler (eine Komponente im OBC) sorgt für die Aufladung des 12-V-Niederspannungssystems, das wiederum alle Steuergeräte betreibt. Wenn ein Steuergerät ausfällt oder einen Fehler hat, kommt es in der Regel zu einer Kaskade von Fehlern (Kettenreaktion oder Hirngespinst, wie der Typ es nannte) und seltsame Dinge geschehen scheinbar aus dem Nichts.


    Deshalb löst eine Busruhe das Problem in der Regel, weil alle Steuergeräte Zeit haben, neu zu starten.


    Die Ingenieure sind in der Regel zu faul, alle DTCs durchzugehen, die wiederum mit zusätzlichen Fehlercodes verbunden sind (z.B DTC P1A70 mit code 97). Basierend auf diesen können sie verschiedene TSBs recherchieren, die alle Schritte zur Lösung des Problems angeben.


    Zum Leidwesen des Kunden ist dies ein mehrstufiger Prozess, der viele Fahrten zum Service bedeutet. Aber sie müssen alle diese Schritte unternehmen, um das Problem zu lösen, insbesondere wenn ein Bauteil im Rahmen der Garantie ausgetauscht werden muss.

  • Hallo zusammen


    Der Wagen ist zurück aus der Werkstatt und es funktioniert alles einwandfrei. Hoffentlich bleibt es so. Es erhielten alle Steuergeräte (von denen es 12 geben soll) ein Softwareupdate. Ende 2020 gab es (kleine) Probleme, weil der Wagen zwei Tage nicht mehr rein elektrisch fahren wollte. Auch das hängt so viel ich weiss mit dem 12 V Netz zusammen. Dieses scheint die grosse Schwachstelle bei Plug-in-Hybriden zu sein. Eigentlich tragisch. Aber die Zukunft gehört ja eh dem vollelektrischen Antrieb.


    Gruss Beni